Seit Aschermittwoch verdeckt ein Fastentuch in der Matthiaskirche den Hochaltar
Sich auf das Wesentliche konzentrieren, nach der Essenz der Substanzen suchen. Das ist das Anliegen der Künstler*innen, die in der katholischen Kirche St. Matthias für die Fastenzeit ihre Akzente setzen wollen.
Das Hungertuch (weniger schmeichelhafte Bezeichnungen aus dem Mittelalter geben diesen Tüchern auch den Namen Fastenfetzen und Schmachtlappen) steht genau dafür. Seit Aschermittwoch ist dieses monumentale Tuch des Bonner Künstlers Andreas Reichel Teil der Matthiaskirche. „Die Kirche wirkt durch das Tuch ganz anders – reduzierter“, so bringt es eine Besucherin auf den Punkt. Und tatsächlich ist der prunkvolle neogotische Flügelaltar ganz hinter dem Tuch verschwunden und schenkt der Kirche jetzt eine ganz neue Ästhetik.
Rote Punkte dominieren das Fastentuch und am Sonntag, 24.03.2019 um 19 Uhr wird der Künstler selbst dem Tuch eine neue Oberfläche geben. In einer Ölungs-Aktion wird er es firnissen. Danach wird Andreas Reichel in einem Vortrag einen Einblick in die ästhetischen und kunsthistorischen Motive der Hungertücher geben.