Insgesamt kamen am fünften ION-Tag 450 Menschen in die Matthiaskirche. Der Tag begann mit der Feier der Heiligen Messe am frühen Morgen. Zahlreiche Einzelpersonen und Gruppen kamen über den Tag verteilt. Dabei konnten sie erleben, wie sich die Künstler*innen für die abendliche Improvisation mit dem leeren Kirchenraum vertraut machten.

Der Mittag gehörte aber wieder dem Business-Break. Diesmal stand spätmittelalterliche Musik mit modernen Elementen im Vordergrund. Auf diese Klänge erschloss sich für viele der Kirchenraum noch einmal ganz neu: „Ich habe das erste Mal in der Kirche gelegen. Warum habe ich das noch nie zuvor gemacht?“

Der Abend stand ganz im Zeichen von Klang_Bild: Orgel-Improvisation, performative Malerei und Tanz. Sebastian Benetello aus Marpingen begleitete mit seinen Improvisationen das Geschehen auf dem Parkett (Kirchenraum).  Stefanie Schmeink aus Neuwied bemalte dazu eine 10m lange und 2,10 m breite Leinwand, die zuerst auf dem Boden lag und je nach Malfortschritt an der Empore hinaufgezogen wurde. Alleine das war schon sehr eindrücklich: Eine Malerin bei der Gestaltung dieser großen Fläche zu beobachten.

Dr. Fabian Chyle aus Amsterdam und Claudia Senoner aus Stuttgart waren mit ihren Tanz- und Bewegungselementen die perfekte Ergänzung. Neunzig Minuten blieben ihre Körper im großen Kirchenraum präsent – eine unglaubliche körperliche Leistung. Großartig wurde es, als sie Kontakt mit den anderen beteiligten Künstlern, aber auch mit dem Publikum aufnahmen. Beeindruckend war ihre Betanzung eines leeren Beichtstuhls – gemeinsam mit den Zuschauern. Als sich Dr. Chyle und Claudia Senoner aber unter die Leinwand legten und Stefanie Schmeink die Leinwand über ihnen mit neon-orang/roter Farbe begoss. War das Schaudern in den Reihen des Publikums zu spüren: Eine Geburtszene? Eine Taufe? Ein Neuanfang in dem leeren Raum?

Hierzu spielte Benetello eine Improvisation auf das Trierer Matthiaslied, dem Patron dieses Raums. KirchenFundament?

Es ging unter die Haut.